Reisebericht > Seychellen 2024
Im letzten November wurde ein lang gehegter Traum wahr – wir gönnten uns endlich einen Traumurlaub auf den Seychellen! Und unsere Erwartungen wurden sogar noch übertroffen – wir waren absolut begeistert von den unglaublich paradiesischen Stränden und der faszinierenden Tier- und Pflanzenwelt!
Die Reise hatten wir uns von den Profis von Seyvillas organisieren lassen, was wir im Nachhinein auch nur empfehlen können. Über deren Webseite lässt sich die Reise von vorne bis hinten zusammenklicken, man wählt die Inseln aus, die man besuchen möchte, dann die Unterkünfte,
auch Flüge und Mietwagen und sämtliche Transfers von und zu den Flughäfen und Fährterminals werden organisiert. Vor Ort wird man dann von Creole Travel Services betreut und hat immer Ansprechpartner auf jeder Insel. Und alles hat wirklich super funktioniert!
Los ging es mit einem Condor-Direktflug nach Mahé und weiter mit einer kleinen Propellermaschine von Air Seychelles nach Praslin, allerdings nicht ohne eine zweistündige Verzögerung durch einen Tropensturm, der für eine kleine Überschwemmung des Flughafens sorgte. Aber schließlich kamen wir gut auf Praslin an, unserer ersten Station.
Am Flughafen bekamen wir den Mietwagen gebracht und fuhren direkt zu unserer ersten Ferienwohnung, die wir für fünf Nächte gebucht hatten. Natürlich mussten wir uns erstmal wieder an den Linksverkehr und die engen, kurvigen und bergigen Sträßchen gewöhnen, aber das ging schnell, und wir hatten bald keine Probleme mehr damit. Unsere Unterkunft
hatten wir im Norden der Insel in Cote d´Or gewählt, da wir von dort aus die Sehenswürdigkeiten und Strände, die wir uns ansehen wollten, am besten erreichen konnten. Anfänglich hatten wir noch recht bescheidenes Wetter mit dichten Wolken, was wir aber wunderbar zu einem Besuch im Nationalpark Vallée de Mai nutzen konnten. Hier machten
wir einen ausgedehnten Rundgang auf den Wanderwegen des Parks und waren begeistert von der für uns völlig ungewohnten Vegetation - den dichten, ursprünglichen Palmenwäldern mit der berühmten Coco de Mer-Palme, die nur hier auf Praslin und der Nachbarinsel Curieuse vorkommt. Wir machten auch gleich Bekanntschaft mit Skinken, Geckos und den
riesigen, aber harmlosen Seidenspinnen, denen wir in den nächsten zwei Wochen noch häufiger begegnen sollten. An den darauffolgenden Tagen wurde das Wetter dann deutlich besser, und wir konnten die Strände Praslins in ihrer ganzen Pracht genießen! Zuerst ging es zur berühmten Anse Lazio, von wo aus wir eine Wanderung zur Anse Georgette
machten. Und wir lernten auch gleich, was es heißt, in dem hügeligen Gelände bei 30° und über 80% Luftfeuchtigkeit eine Wanderung von nur 5,5km zu machen… Zum Glück ging es anfangs noch durch den Dschungel, doch später verlief der Weg in der prallen Sonne, zumal wir mehrere kleine Hügel zu besteigen hatten, und der Schweiß floss in Strömen…
Wir genossen also die Pause an der paradiesischen Anse Georgette, erfrischten uns im glasklaren Wasser und gönnten uns ein paar fruchtige Drinks an der Strandbar. Überhaupt sind die allgegenwärtigen Strandbars eine geniale Erfindung! Überall gibt es frische Kokosnüsse, Säfte und Cocktails mit und ohne Alkohol :-)
Dann ging es zurück an die Anse Lazio, wo wir es uns nach einem kleinen Mittagessen am Strand gemütlich machten, unsere Schnorchel auspackten und neben vielen bunten Fischen auch gleich unsere ersten beiden Wasserschildkröten entdeckten, die in aller Ruhe zwischen den großen Felsen umherschwammen und genüsslich an den Algen zupften.
Wir blieben bis zum Sonnenuntergang am Strand, dem ersten von vielen tollen Sonnenuntergängen in diesem Urlaub! Wegen der Nähe zum Äquator geht hier ja eigentlich alles ganz schnell und es wird schnell stockfinster, aber der Himmel leuchtet hinterher noch lange in den schönsten Farben. Da die Sonne um 6 Uhr auf- und bereits um 18 Uhr wieder
untergeht, stellten wir unseren Tagesablauf entsprechend um, um das ganze Tageslicht ausnutzen zu können. Wir standen mit der Sonne auf, lagen meist spätestens um 21 Uhr schon wieder im Bett und hatten trotzdem genug Schlaf, um uns von den Aktivitäten in dem anstrengenden Klima zu erholen :-)
Nächstes Highlight auf Praslin war die Tagestour zur Insel Curieuse mit Barbecue und anschließendem Schnorchel-Stopp bei St. Pierre Island. Vom Strand unweit unserer Unterkunft fuhren wir mit dem Boot hinüber nach Curieuse und hatten dort zunächst Zeit, uns auf eigene Faust umzusehen und zwischen den vielen freilaufenden
Aldabra-Riesenschildkröten umher zu spazieren und Fotos zu machen. Dann ging es auf einem Wanderweg durch den Mangrovenwald auf die andere Seite der Insel, wo von den Tour Guides ein leckeres Barbecue für die vielen Gruppen zubereitet wurde. Im Anschluss ging es mit dem Boot weiter zu St.Pierre Island, einer winzigen Felseninsel,
bei der gute Bedingungen zum Schnorcheln geben sollte. Wir sahen zwar wieder viele bunte Fische, fanden uns aber häufig in großen Krill-Schwärmen wieder, was nicht so angenehm war.
Am nächsten Tag ging es zur Anse La Blague, wo wir von einer älteren Dame angesprochen wurden, die uns Kokosnüsse und Obst verkaufen wollte, und als wir sie fragten, wo man hier gut schnorcheln könne, nahm sie uns kurzerhand mit zu einem kleinen Strand hinter ihrem Haus, wo es tatsächlich hervorragende Bedingungen gab und wir große
Fischschwärme sowie einen großen Igelfisch vorfanden. Den letzten Vormittag auf Praslin verbrachten wir dann im Naturreservat Fond Ferdinand, wo wir eine interessante Führung machten. Dabei erfuhren wir einiges über die Pflanzenwelt der Seychellen und vor allem die wunderbaren Gewürze, die hier überall wachsen, wie Zimt und Piment.
Am Nachmittag und Abend erkundeten wir dann noch die Strände der Südküste, bevor es am nächsten Tag weiterging zu unserem nächsten Stopp La Digue.
Nachdem wir unser Auto am Fährterminal abgestellt hatten, folgte eine kurze Überfahrt nach La Digue, wo wir wieder von Creole empfangen und mit einem Shuttle zu unserer Unterkunft gebracht wurden. Auf La Digue gibt es bis auf ein paar Taxis, Shuttlebusse und LKWs keine Autos, sondern nur Fahrräder. An jeder Ecke gibt es einen Fahrrad-Verleih,
und wir bekamen sogleich zwei Fahrräder zu unserer Unterkunft geliefert, wobei es aus nicht nachvollziehbaren Gründen für die Herren halbwegs vernünftige Mountain Bikes gab, für die Damen jedoch ziemlich schrottige Hollandräder, was bei dem teils hügeligen Gelände auf der Insel für etwas Frust sorgte ;-) Aber nichtsdestotrotz machte es Spaß,
die Insel mit dem Fahrrad zu erkunden, was wir in den folgenden fünf Tagen ausgiebig taten. Ein erstes Highlight war die Fahrt zur Grande Anse im Südosten und die Wanderung zur Petite Anse und weiter zur Anse Cocos. Hier machten wir es uns im Schatten gemütlich, erfrischten uns im türkisfarbenen Wasser und stellten begeistert fest,
dass es hier nicht nur die übliche Strandbar gab, sondern zur Mittagszeit auch noch ein Barbecue zubereitet wurde, was ich mir natürlich nicht entgehen ließ!
Ein besonders geniales Erlebnis war dann die geführte Ganztages-Wanderung mit Sunny Trail Guides von der Grande Anse um die Südspitze der Insel herum über Anse Marron und Anse Pierrot zurück zur Anse Source d´Argent und dem Union Estate Park. Diese Wanderung sollte man auf
jeden Fall mit einem Guide unternehmen, denn es geht größtenteils weglos durch den Dschungel, man klettert über riesige Felsen, muss teilweise unter ihnen hindurchkriechen, teilweise auch durchs Wasser, wobei man natürlich auf Ebbe und Flut achten muss – eine echt abenteuerliche Tour, auf der man einige der schönsten Strände der Insel zu sehen bekommt!
Unser Tourguide Taylor, der die komplette Tour barfuß absolvierte und trotzdem so leichtfüßig auf den scharfkantigen Granitfelsen herumkletterte, hatte viele interessante Informationen und Geschichten parat und bereitete uns bei der Mittagspause an der Anse Marron ein leckeres Essen aus frischen Früchten und Samosas zu, während wir dort in den kleinen
durch Felsen von der Brandung abgeschirmten Pools baden konnten. Und obwohl wir schon viel länger unterwegs waren als geplant, gab es nochmal eine ausgiebige Erfrischungspause an der Strandbar an der Anse Source d´Argent, und zum Abschluss – schon kurz vor Sonnenuntergang – bekamen wir auch noch gezeigt, wie man Kokosnüsse öffnet :-)
Die restlichen Tage verbrachten wir mit dem Erkunden der Insel, fuhren mit den Rädern bis zum Ende der Straße auf der Ostseite, sahen uns im Union Estate Park um und besuchten nochmal Anse Source d´Argent sowie Anse Severe und Anse Patates, wo wir mit dem Schnorcheln allerdings nicht so viel Glück hatten, da das Meer entweder wegen der Ebbe
zu flach oder wegen hohem Wellengang zu aufgewühlt und trüb war. Ein fantastisches Schnorchel-Erlebnis war allerdings die Halbtages-Bootstour zu den vorgelagerten Inseln Grande Soeur, Felicité und dem Mini-Inselchen Ave Maria, wo wir jeweils ausgiebig schnorcheln konnten und wieder einer Meeresschildkröte, kleinen Riffhaien und
unzähligen anderen Fischen begegneten. Wir konnten uns gar nicht satt sehen an der tollen Unterwasserwelt!
Dann waren die fünf Tage auf La Digue auch schon wieder vorbei, und es ging zurück nach Mahé, leider an einem Tag mit schlechtem Wetter und recht starken Wellengang, was die 1½-stündige Fährüberfahrt für mich zu einer ziemlichen Tortur machte. Dank der zuvor eingenommenen Reisetabletten schaffte ich es zum Glück, ohne mich übergeben zu müssen,
was man von den meisten anderen Fahrgästen aber nicht behaupten konnte ;-) Aber irgendwann hatten wir es überstanden, bekamen am Fährhafen wieder einen kleinen Mietwagen gebracht und fuhren erstmal zu unserer hiesigen Unterkunft für die letzten fünf Tage, einer großartigen Ferienwohnung in Anse Royale. Unterwegs entdeckten wir einen kleinen
Markt mit Obst, Gemüse und frischem Fisch und kauften uns erstmal einen kompletten Jobfish, den wir in unserer Wohnung sogleich zu einem leckeren Curry verarbeiteten. Am Nachmittag unternahmen wir noch eine Erkundungsfahrt in den Süden der Insel zur Police Bay, wo wir wilde Strände mit starker Brandung vorfanden und sogar eine Meeresschildkröte
beim Nestbau beobachten konnten! Über den Strand zog sich eine eindeutige Spur bis ins Unterholz, wo die Schildkröte dabei war, mit den Flossen ein Loch für die Eiablage zu graben. Leider wurde es langsam dunkel, so dass wir die Eiablage oder gar den Weg zurück ins Meer nicht mehr mitbekamen. Trotzdem faszinierend zu beobachten!
Der nächste Tag brachte kaum Wetterbesserung, so dass wir wieder die Insel mit dem Auto erkundeten und einen kleinen Rundgang durch die Hauptstadt Victoria machten, wo wir auch den bekannten Sir Selwyn Selwyn Clarke Market besuchten. Am Nachmittag konnten wir dann zumindest noch einen kleinen Schnorchel-Ausflug am Fairyland Beach unternehmen,
wo wir einige Fische vorfanden, die wir bisher noch nicht gesehen hatten, unter anderem einen Adlerrochen und einen Flötenfisch. An den folgenden drei Tagen hatten wir dann wieder bestes Wetter und statteten zunächst der Anse Soleil einen Besuch ab, die uns zum Schnorcheln empfohlen worden war, und hier fanden wir wieder ausgezeichnete Bedingungen vor.
Direkt von Strand aus konnte man entlang großer Felsen hinausschwimmen und Unmengen an Fischen beobachten, und wir verbrachten mehrere Stunden im Wasser und konnten uns gar nicht losreißen von der spannenden Unterwasserwelt!
Für die letzten zwei Tage hatten wir noch ein paar Wanderungen geplant. Zunächst nahmen wir uns den Anse Major Trail im Norden Mahés vor, der aussichtsreich hoch über der Küste verläuft und zur wunderschönen Anse Major führt. Anschließen ging es um die Nordspitze der Insel herum und zurück zur Unterkunft, um am Abend noch ein letztes Mal an einem
winzigen „Privatstrand“ ganz in der Nähe, der Anse Baleine, schnorcheln zu gehen. Unser Rückflug würde erst in den späten Abendstunden stattfinden, und wir konnten glücklicherweise all unser Gepäck noch in unserer Unterkunft lassen und dort auch nochmal duschen und alles vor dem Einpacken einigermaßen trocknen, so dass wir auch am letzten Tag
nochmal zwei tolle Wanderungen machen konnten. Am Morgen ging es zunächst steil hinauf auf den Morne Blanc zu einer Aussichtsplattform mit gigantischem Ausblick über die gesamte Westküste. Und nach einer kurzen Mittagspause hatten wir dann am Nachmittag noch genug Zeit und Energie für eine abschließende Tour durch den Urwald zur Anse Capucins.
Das war eine wirklich großartige Tour, zuerst zur wunderschönen Anse Petite Marie Louise, dann weiter auf und ab durch dichten Urwald, wo wir sogar noch einem kleinen Tanrek-Borstenigel begegneten, der vor uns über den Weg hoppelte. Und schließlich hatten wir es geschafft und erreichten die einsame Anse Capucins, die wir nur anfangs noch mit zwei
weiteren Leuten teilen mussten, dann aber komplett für uns alleine hatten! Auch wenn wir wegen der starken Brandung nicht baden konnten, so gefiel uns dieser Strand wegen seiner Abgeschiedenheit, der tollen Felsen und der riesigen Palmen, in deren Schatten wir uns eine Stunde ausruhen konnten, fast am besten! Die Brandung hätte ich noch stundenlang
beobachten können. Aber schweren Herzens mussten wir uns bald wieder auf den beschwerlichen Rückweg machen, da wir ja noch duschen, essen, alles einpacken und zum Flughafen fahren mussten. Wir verbrachten die letzten Stunden mit der Vorbereitung auf den Rückflug, bis es dann am Abend wieder zum Flughafen ging und wir den langen Rückflug nach Deutschland
antraten. Die zwei Wochen waren schnell vorbeigegangen, aber die Erlebnisse haben all unsere Erwartungen übertroffen und wir sind wirklich froh, uns diesen Urlaub gegönnt zu haben! Davon werden wir noch lange zehren :-)